Die Einnahme von Vitamin B, insbesondere Folsäure, in Form einer Nahrungsergänzung kann dazu führen, dass das Schlaganfallrisiko nachhaltig reduziert wird, so das Ergebnis der Analyse von 14 Studien an über 50.000 Menschen.
Die Studie aus 2013, eine Meta-Analyse beruhend auf vorhandenen bis August 2012 durchgeführten Untersuchungen, wurde in der Zeitschrift Neurology veröffentlicht. Die Forscher analysierten die gespeicherten Daten von beinahe 55.000 Menschen in 14 kontrollierten Untersuchungen zu verschiedenen B-Vitaminen, dem Homocysteinspiegel und dem Risiko von Schlaganfällen und anderen zerebrovaskulären Krankheiten von Patienten mit Bluthochdruck zu untersuchen.1
Schlaganfall – weit verbreitete Todesursache
Allein in der EU fallen jährlich über 650.000 Menschen einem Schlaganfall zum Opfer und 400.000 Menschen sterben an einer Erkrankung mit Beteiligung der Gehirngefäße.
„Vorhergehende Studien hatten Schwierigkeiten einen Zusammenhang zwischen der Gabe von B Vitaminen und dem Nutzen hinsichtlich eine Vermeidung von Schlaganfällen oder Herzattacken sicherzustellen,“ erklärte Studienautor Xu Yuming der Zhengzhou Universität, China. „Manche Studien haben sogar annehmen lassen, dass Nahrungsergänzungen das Risiko dieser Erkrankungen verstärken würden,“sagte er.
Jedoch entdeckte das Team, als es Daten von vorhergehenden Untersuchungen auswertete, dass eine angemessene Vitamin B Dosierung das Herzanfallrisiko deutlich minimieren kann. Dagegen kam es innerhalb der Placebogruppe und einer Gruppe mit schwächeren Vitamin B Dosierung zu keiner Senkung des Risikos.
Studiendetails
Das Team um Xu Yuming aus der Zhengzhou Universität analysierte aus 14 klinischen Untersuchungen mit insgesamt 54.913 Menschen die langfristigen Auswirkungen einer kontinuierlichen Vitamin B Gabe. Die Teilnehmer wurden darüber hinaus über einen Zeitraum von 6 Monaten hinweg weiter beobachtet, um über Langzeitauswirkungen aussagekräftige Hochrechnungen zulassen zu können, die mit der eben genannten Placebogruppe und der niedrig dosierten Vitamin B Gruppe in Verbindung gebracht wurden.
Während der folgenden Periode fand das Untersuchungsteam aus der Menge aller Studienteilnehmer 2.471 Patienten, bei denen sich Hinweise auf einen sich ankündigenden Schlaganfall finden ließen und die von der kontinuierlichen Gabe von Vitamin B profitierten. Xu Yuming stellte abschließend fest:
„Wir beobachteten innerhalb der Untersuchungsgruppe eine Reduzierung von Schlaganfällen, welche die Folge einer Senkung des Homocysteinspiegels war. Diese Minimierung war allein auf eine Erhöhung der Einnahme von B-Vitaminen zurückzuführen. Jedoch ließen sich hinsichtlich der Spätfolgen eines Schlaganfalles kein aus der Vitamin B Gabe abzuleitender Unterschied feststellen. Auch die Stärke des Anfalls scheint in keiner hier erkennbaren Relation zu der Vitamin B Versorgung zu stehen.„
Folsäure hauptverantwortlich für Reduktion des Schlaganfall Risikos
Die chinesischen Wissenschaftler stellten fest, dass nicht das Vitamin B 12 für die Schlaganfallreduktion verantwortlich war, sondern vielmehr auf Folsäure (Vitamin B9) zurückzuführen ist. Abschließend lässt sich also festhalten, dass die Fähigkeit der Minimierung des Risikos eines Schlaganfalls durch die kontinuierliche Gabe von Vitamin B minimiert werden kann.
Zugleich ist die Reduktion der Gefahr des Schlaganfalls abhängig von weiteren Faktoren, die mit dem ersten Punkt oftmals in einem engen Zusammenhang stehen. Wichtige Faktoren sind hierbei Ausschlag gebend: Die individuelle Absorptionsrate, die Menge der Folsäure und der Vitamin B 12 Konzentration im Blut und die Tatsache, ob die Personen unter individuellen Krankheiten wie Bluthochdruck leiden, welche die Gefahr eines Schlaganfalls erhöhen.
Doch dies ist bei Weitem nicht die einzige Möglichkeit wie Menschen durch eine gezielte Dosierung von B Vitaminen profitieren können. Denn die Senkung der Homocysteinwerten, die das Resultat der Erhöhung von Folsäure und dem Vitamin B 12 ist, führt nicht nur zur Reduktion des Schlaganfallrisikos, sondern zugleich zu einer Steigerung der kognitiven Funktionen, die den geistigen Abbau im Alter verhindern helfen kann. In einer schwedischen Studie schnitten Teilnehmer, die zu Studienbeginn hohe Vitamin B 12 und Folsäurewerte und damit niedrige Homocysteinspiegel hatten, in Tests, die versuchten die Gehirnleistungen zu ermitteln, um 9 bis 13 Prozent besser ab.
Im Zusammenhang mit der ermittelten Reduktion des Risikos einen Schlaganfall zu erleiden, erscheint die Zusatzversorgung durch die kontinuierliche Gabe von B Vitaminen mittels Nahrungsergänzungsmittel ab der Lebensmitte eine wichtige Möglichkeit zu sein, um Gesundheitsvorsorge zu betreiben.
Quelle:
- Yan Ji, Song Tan, Yuming Xu, et al; „Vitamin B supplementation, homocysteine levels, and the risk of cerebrovascular disease“; Neurology; Published online ahead of print, dpi: 10.1212/WNL.0b013e3182a823cc ↩