Ashwagandha-Extrakt – vegane Alternative bei Arthroseschmerzen?
Aus Studien sowie durch die praktische Erfahrung vieler Anwender ist inzwischen hervorragend belegt, dass Chondroitin und Glucosamin erfolgreich gegen Schmerzen bei Kniearthrose eingesetzt werden können. Damit eröffnet sich Betroffenen eine sanfte sowie nebenwirkungsfreie Möglichkeit, ihr Leiden zu lindern – wenn sie nicht vegan leben.
Glucosamin ist zwar auch aus pflanzlichen Quellen erhältlich. Seine Wirkung kommt aber erst in Kombination mit Chondroitin richtig zur Geltung. Letzteres jedoch wird aus Knorpelgewebe gewonnen.
Bisherige Versuche, Chondroitin vegan herzustellen, wurden aufgrund der hohen Entwicklungskosten eingestellt. Strenge Veganer können also nicht auf die Kombination aus Chondroitin und Glucosamin zurückgreifen.
Indische Arthrose-Studie mit Ashwagandha
Nun könnte für sie jedoch bald eine ebenso schonende wie risikolose Alternative zur Verfügung stehen. Indische Wissenschaftler haben nämlich herausgefunden, dass die Extrakte der Ashwagandha-Pflanze, die auch als Schlafbeere oder Winterkirsche (Withania somnifera) bekannt ist, ebenfalls signifikant Arthroseschmerzen lindern kann. Sie verwendeten dazu ein Produkt, welches Extrakte sowohl aus den Wurzeln wie aus den Blättern der Pflanze enthielt.
Dosisabhängige Wirkung von Ashwaganda bei guter Verträglichkeit
Für ihre randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie stellten sich 60 Testpersonen im Durchschnittsalter von 58 Jahren zur Verfügung. Alle Teilnehmer litten an ausgeprägten Arthroseschmerzen im Knie. Die 17 Frauen und 43 Männer wurden nach dem Zufallsprinzip in drei Gruppen aufgeteilt. In der ersten erhielten sie zweimal täglich eine Kapsel mit jeweils 125 Milligramm Ashwagandha-Extrakt.
In der zweiten Gruppe betrug die Dosierung pro Kapsel 250 Milligramm und in der dritten wurde lediglich ein Placebo eingenommen. Nach vier, acht und 12 Wochen unterzogen sich alle Teilnehmer verschiedenen Tests, deren Ergebnisse untereinander sowie mit den Ausgangswerten verglichen wurden. In beiden Ashwagandha-Gruppen gingen dabei Symptome wie Schmerzen, Steifheit sowie Einschränkungen der Mobilität signifikant stärker zurück als unter den Personen, die das Placebo bekamen. Die Wirkung war dabei dosisabhängig. Das heißt, sie fiel bei der höheren Dosierung von 250 Milligramm deutlicher aus. Dort waren auch schnellere Erfolge bereits nach vier Wochen messbar.
Die Präparate wurden in allen Dosierungen gut vertragen, ohne dass signifikante Magen-Darm-Störungen auftraten.
Quelle: Ramakanth, G. S., et al., A randomized, double blind placebo controlled study of efficacy and tolerability of Withaina somnifera extracts in knee joint pain, J Ayurveda Integr Med. 2016 Jul – Sep;7(3), S. 151 – 57.