Cranberrysaft kann gegen verschiedene nicht miteinander verwandte Viren wirken – so eine US-Studie.
Bereits im Jahre 2005 erstaunten Prof. Dr. Steven Lipson und Patrice Cohen sowie ihr Team die Fachwelt durch eine Studie, in der belegt wurde, dass Cranberrysaft (Vaccinium macrocarpon) in der Lage ist, bestimmte Darmviren unschädlich zu machen (mehr hier). Was damals auf der Jahresversammlung der Amerikanischen Gesellschaft für Mikrobiologie vorgetragen wurde, konnten die Wissenschaftler des angesehenen St. Francis College in Brooklyn Heights, New York, USA, in den Folgejahren eindrucksvoll untermauern.
Wirkung von Cranberries auf SA-11 Viren und Bakterien infizierende T-Phangen im Experiment
So gelang es den New Yorker Forschern in einer weiteren Studie erstmals nachzuweisen, dass Cranberrysaft auch eine unspezifische also allgemeinere Wirkung gegen Viren haben kann. Dazu wurde der Saft gegen verschiedene, nicht miteinander verwandte Virenarten eingesetzt. Zur Kontrolle wurden die mit den Viren infizierten Zellkulturen parallel Orangensaft und Grapefruit-Saft ausgesetzt.
In der Vergangenheit konnte dargestellt werden, dass Cranberrysaft die Anheftfähigkeit von Escherichia coli Bakterien neutralisieren kann. Dies wird unter anderem von der französischen Lebensmittelbehörde durch einen entsprechenden Health Claim bestätigt. Health Claims sind zulässige Aussage zur Gesundheitswirkung eines Nahrungsmittels beziehungsweise Nahrungsergänzungsmittels, die auf der Verpackung oder auch in der Werbung verwendet werden dürfen.
Die US-amerikanischen Wissenschaftler beobachteten aber die Wirkung von Cranberrysaft auf Bakteriophagen oder kurz Phangen. Das sind Viren, die sich darauf spezialisiert haben, bestimmte Bakterien als Wirtsorganismen zu infizieren. In unserem Falle handelt es sich um T4-Phangen sowie T4-ähnliche T2-Phangen. Beide Viren infizieren Escherichia coli Bakterien. Darüber hinaus wurden wie in der Vorgängerstudie erneut Effekte auf das Rotavirus SA-11 beobachtet, bei dem keine Verwandtschaft zu Bakteriophagen besteht. Es stammt vielmehr ursprünglich vom Affen, kann aber auch den Menschen befallen und führt zu Durchfall.
Im Reagenzglas wirkt Cranberrysaft ab einer bestimmten Konzentration sofort
Zunächst gaben die Wissenschaftler die T2-Phangen zum Cranberrysaft beziehungsweise zu einer Flüssigkeit, die Cranberrysaft in verschiedenen Konzentrationen enthielt. Das unmittelbare Ergebnis war, dass eine Infektiosität nicht mehr ermittelbar war. Es konnte also keine biologische Wirksamkeit der Viren mehr festgestellt werden. Das gleiche Experiment mit T4-Phangen führte zu einem ähnlichen Ergebnis. Zudem hatte es keinen Einfluss auf die Resultate, ob vier Grad Celsius kalter oder 23 Grad Celsius warmer Cranberrysaft verwendet wurde.
Der Effekt trat Dosis-abhängig sehr kurzfristig ein. Darüber hinaus konnten die Forscher ausschließen, dass pH-Werte, Zucker- oder Kohlenhydratkonzentrationen des Saftes einen Einfluss auf die Lahmlegung der Viren hatten. Der Versuch mit den Kontrollflüssigkeiten aus Orangen- und Grapefruitsaft brachte nach einer 60-minütigen Einwirkzeit eine Inaktivierung der Viren um nur 25 bis 35 Prozent.
In der nächsten Phase wurden SA-11 Viren in einer Zellkultur mit Cranberrysaft-Mischungen behandelt. Ab einer Konzentration von 20 Prozent Cranberrysaft wurde die Verklumpung der roten Blutkörperchen gehemmt. Das bedeutet, dass ab diesem Mischverhältnis die Viren nicht mehr in der Lage waren, an die Zelloberflächen anzudocken. Eine geringere Konzentration von 12 Prozent hatte keinen Effekt.
Worauf basiert die Wirkung der Cranberries und kann sie am lebenden Organismus bestätigt werden?
Unter dem Raster- und Transmissions-Elektronenmikroskop konnten die Wissenschaftler feststellen, dass unter dem Einfluss von Cranberrysaft die Anreicherung von T4-Phangen auf der Oberfläche von Escherichia coli Wirtsbakterien genauso gestoppt wurde wie die Vermehrung von SA-11 Viren in MA-104-Wirtszellen aus Affennieren.
Nach dieser erstmalig entdeckten unspezifischen Wirkung von Cranberrysaft gegen Viren, weisen die Forscher auf die Notwendigkeit weiterer Studien hin, die Licht in den dahinter steckenden Wirkmechanismus bringen. Außerdem handelt es sich bis zu diesem Zeitpunkt um die Beobachtung von Effekten im Reagenzglas. Diese Ergebnisse müssen nun im nächsten Schritt durch Studien am Tiermodell bestätigt werden.
Quelle: Lipson, S. M., et al., Antiviral effects on bacteriophages and rotavirus by cranberry juice, Phytomedicine. 2007 Jan;14(1), S. 23 – 30.
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