Vitamin D ist wichtig für das Immunsystem und insbesondere auch bei Asthma empfehlenswert: Die weltweit anerkannte, sehr strenge Cochrane-Collaboration hat als Resultat einer Metastudie geschlossen, dass die Verminderung schwerer Asthma-Anfälle durch Vitamin D als erwiesen angesehen werden kann.
Immer mehr Studien bestätigen, dass Vitamin D (D3: Cholecalciferol, D2: Ergocalciferol) eine Rolle dabei spielen kann, das Auftreten schwerer Asthma-Anfälle einzudämmen sowie die medikamentöse Kontrolle von Asthma-Symptomen zu erleichtern. Regelmäßig wird dabei festgestellt, dass niedrige Vitamin-D-Blutwerte mit einem erhöhten Risiko für Asthma-Attacken bei Kindern und Erwachsenen einhergehen. Was allerdings bisher fehlte, war eine Übersichtsstudie, die den gegenwärtigen Stand der Forschung zusammenfasst sowie überprüft. Diese Lücke hat jetzt eine Arbeit des renommierten Cochrane-Netzwerkes geschlossen.
Neun Studien zu Asthma und Vitamin D im Fokus
Die Forscher unterzogen sieben Studien mit 435 Kindern sowie zwei Studien mit 658 Erwachsenen einer Analyse. Alle Untersuchungen folgten einem randomisierten, Placebo-kontrolliertem und doppel-blindem Design. Mehrheitlich wurde bei den teilnehmenden Patienten ein leichtes bis mittelschweres Asthma diagnostiziert. Beide Erwachsenen-Studien sowie eine Kinder-Studie mit 22 Teilnehmern berücksichtigten zudem den Effekt von Vitamin D gegen akute Krankheitsverschlimmerungen, die eine Behandlung mit Steroiden erforderlich machen. Der Untersuchungszeitraum der Studien lag zwischen vier und 12 Monaten.
Durch Vitamin D weniger Anfälle, die Steroide erforderlich machen oder im Krankenhaus behandelt werden müssen
Die Resultate lassen eine differenzierte Beurteilung der Vitamin-D-Effekte gegen Asthma zu. So konnten durch die Einnahme von Vitamin D keine Verbesserungen von Alltagssymptomen festgestellt werden. Allerdings verringerte sich die Anzahl schwerer Attacken gegen die Steroide eingesetzt werden mussten von 0,44 auf 0,28 pro Person und Jahr. Auch nahm das Risiko einer Einlieferung in die Notaufnahme von sechs auf drei Prozent ab.
Zweite patientenbezogene Meta-Untersuchung in Planung
Aus den vorliegenden Studien konnten die Wissenschaftler bisher jedoch nicht ermitteln, ob die festgestellten Vorteile einer Vitamin-D-Einnahme bei allen Patienten auftraten oder nur bei denjenigen, die geringe Vitamin-D-Werte zu Anfang der jeweiligen Untersuchung aufwiesen. Zu diesen und weiteren Fragen ist eine zweite Meta-Untersuchung in Vorbereitung, die sich auf eine Analyse der individuellen Patientendaten konzentriert. Auf diese Weise kann herausgefunden werden, ob bestimmte Patientengruppen besonders von einer Behandlung mit Vitamin D profitieren.
Quelle: Martineau, A. R., et al., Vitamin D for the management of asthma, Cochrane Database Syst Rev. 2016 Sep 5, Epub published ahead of print.