Spätestens wenn die Gelenke jeden Morgen steif sind und Schmerzen in den Knien oder der Hüfte die Normalität sind, fragen sich viele, was wirklich gegen Arthrose und Arthritis hilft. Die Verunsicherung ist einigermaßen hoch, denn “die Wunderpille gegen Arthrose” gibt es schlichtweg nicht. Aber es gibt verschiedene Mittel und Wege, die die Ursache der Probleme “Gelenkknorpelverschleiss” und “Entzündungsneigung” angehen.
Sehr kurzfristig helfen nur Schmerzmittel, die aber wegen ihrer Nebenwirkungen problematisch sind. Wer die Ursache der Gelenkbeschwerden bekämpfen will, muss seine Gelenke mit geeigneter Ernährung und Bewegung helfen, sich zu regenerieren.
Schmerzmittel: schnelle Hilfe, aber problematisch

Fazit: Positiv ist, dass Schmerzmittel sofort wirken. Negativ ist, dass die langfristige Einnahme die Herzinfarktgefahr verdoppelt und weitere erhebliche Nebenwirkungen auf das Herz-Kreislauf-System verzeichnet werden.1 Die Schmerzmittel sind deshalb zur Dauereinnahme grundsätzlich nicht geeignet und sollten dauerhaft nur nach genauer Abwägung aller Risiken und Vorteile des behandelnden Arztes eingenommen werden.
Natürliche Arthrosemittel: langfristig gut, keine Kurzfristeffekte

Auch gegen Entzündungen in den Gelenken (Arthritis) muss der Körper sich mit einem intakten Immunsystem zur Wehr setzen.
Für Regeneration und Entzündungsabwehr benötigt der Körper verschiedene Stoffe. Die Einnahme dieser Stoffe kann effektiv die Gesundung der Gelenke unterstützen.
Als besonders gut wirksam haben sich herausgestellt:
- Glucosaminsulfat und Chondroitinsulfat (hilft beim Aufbau von Knorpel, wirkt entzündungshemmend),
- Omega-3 Fettsäuren (Entzündungshemmung, mach Glucosamin und Chondroitin 30% effektiver),
- Pinienrindenextrakt (reduziert Schmerzmitteleinsatz um über 50%),
- Selen und Mangan (häufiger Mangel, wichtig für Knorpelaufbau),
- Vitamin C und Vitamin E (schmerzlindernd, entzündungshemmend, wichtig für Kollagenaufbau).
Auch schwefelhaltige Aminosäuren (L-Cystein und L-Methionin) sind am Aufbau der Knorpel beteiligt. Diese Wirkstoffe können und sollten am besten gemeinsam eingenommen werden. Nachteil ist: Sie helfen nicht sofort, wie ein Schmerzmittel. In verschiedenen Langzeituntersuchungen ist die Wirksamkeit gegen Arthrose jedoch gut nachgewiesen worden. Nebenwirkungen gibt es zudem so gut wie keine.
Ernährung bei Arthrose

Bewegung

Auch wenn Ihre Gelenke die Bewegung mit Schmerzen quittieren: bewegen Sie sich, schonend und ohne Stösse oder hohe Belastungen. Wandern, Fahrrad fahren und schwimmen sind die besten Bewegungs- und Sportarten für alle mit angegriffenen Gelenken.
Hyaluron Spritzen
Hyaluron ist ein Teil des gesunden Knorpels und Bindegewebes. Um Hyalurosäure direkt an den Ort des Geschehens zu bringen, spritzen viele Orthopäden Hyaluronsäure ins Knie. Diese Spritzen haben eine relativ gute Wirkung, müssen aber regelmäßig vom Arzt eingesetzt werden.
Allerdings besteht mit jeder Spritze eine grundsätzliche Infektionsgefahr. Zudem ist die Therapie sehr aufwändig (ärztlicher Termin cirka alle sechs Wochen) und teuer. Nicht jede Kasse zahlt Hyaluronspritzen.
Gelenkspülung (Arthroskopie)

Dies klingt zunächst plausibel und ist eine seit mehreren Jahrzehnten gerne angewendete Praxis. Hilft das aber wirklich gegen die Arthrose im Knie? Kanadische Wissenschaftler waren skeptisch und haben den Erfolg der Arthroskopie untersucht.2 Das Ergebnis: Krankengymnastik hilft besser als das Knie zu spülen!
In einer weiteren Untersuchung wurde Teilen der Patienten vorgetäuscht, dass ihr Knie gespült wurde. Andere Patienten erhielten tatsächlich eine klassische Arthroskopie. Auch hier das Ergebnis: Es ist kein Unterschied in den Beschwerden festzustellen gewesen, egal ob eine Spülung erfolgte oder nicht. Der Erfolg der Therapiemethode ist also äusserst zweifelhaft.
Operationen und künstliche Gelenke

Lassen Sie sich daher gut von dem Facharzt Ihres Vertrauens beraten. Wenn Sie Zweifel haben, gehen Sie lieber zu einem anderen Arzt, bevor Sie die Operation vornehmen lassen! Wählen Sie am besten eine spezialisierte Klinik, die den Eingriff sehr häufig vornimmt.
Aber am besten ist immer noch: Gehen Sie bereits in jungen Jahren pfleglich mit Ihren Gelenken um!
Quellen:
- Meta-Untersuchung der Universität Oxford zu 639 Studien an insgesamt fast 354.000 Patienten, mehr hier: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmedhealth/behindtheheadlines/news/2013-05-30-high-dose-painkiller-heart-risk-small-but-significant/ ↩
- Alexandra Kirkley, M.D., et a., “A Randomized Trial of Arthroscopic Surgery for Osteoarthritis of the Knee”; N Engl J Med 2008; 359:1097-1107, 2008; DOI: 10.1056/NEJMoa0708333 ↩












