Spätestens wenn die Gelenke jeden Morgen steif sind und Schmerzen in den Knien oder der Hüfte die Normalität sind, fragen sich viele, was wirklich gegen Arthrose und Arthritis hilft. Die Verunsicherung ist einigermaßen hoch, denn „die Wunderpille gegen Arthrose“ gibt es schlichtweg nicht. Aber es gibt verschiedene Mittel und Wege, die die Ursache der Probleme „Gelenkknorpelverschleiss“ und „Entzündungsneigung“ angehen.
Sehr kurzfristig helfen nur Schmerzmittel, die aber wegen ihrer Nebenwirkungen problematisch sind. Wer die Ursache der Gelenkbeschwerden bekämpfen will, muss seine Gelenke mit geeigneter Ernährung und Bewegung helfen, sich zu regenerieren.
Schmerzmittel: schnelle Hilfe, aber problematisch
Als Schmerzmittel bei Gelenkbeschwerden werden sogenannte Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) eingesetzt. Die im deutschsprachigen Raum bekanntesten Produkte enthalten den Wirkstoff Diclofenac, aber auch Ibuprofen, in den USA wird oft der Wirkstoffgruppe rund um Celecoxib eingesetzt. Diese Mittel hemmen die Schmerzübertragung von Nerv zu Nerv und wirken sofort. Meist lässt die Wirkung innerhalb von sechs bis zwölf Stunden nach, so dass das Schmerzmittel mehrmals täglich eingenommen werden muss.
Fazit: Positiv ist, dass Schmerzmittel sofort wirken. Negativ ist, dass die langfristige Einnahme die Herzinfarktgefahr verdoppelt und weitere erhebliche Nebenwirkungen auf das Herz-Kreislauf-System verzeichnet werden.1 Die Schmerzmittel sind deshalb zur Dauereinnahme grundsätzlich nicht geeignet und sollten dauerhaft nur nach genauer Abwägung aller Risiken und Vorteile des behandelnden Arztes eingenommen werden.
Natürliche Arthrosemittel: langfristig gut, keine Kurzfristeffekte
Der Gelenkknorpel ist zwar kein lebendiges, durchblutetes Gewebe wie Haut oder Muskeln. Aber auch der Knorpel muss permanent regeneriert werden. Der natürliche Verschleiss der Bewegung erfordert permanent einen Neuaufbau von Knorpelmatrix. Der Gelenkknorpel benötigt dazu körpereigene Baustoffe.
Auch gegen Entzündungen in den Gelenken (Arthritis) muss der Körper sich mit einem intakten Immunsystem zur Wehr setzen.
Für Regeneration und Entzündungsabwehr benötigt der Körper verschiedene Stoffe. Die Einnahme dieser Stoffe kann effektiv die Gesundung der Gelenke unterstützen.
Als besonders gut wirksam haben sich herausgestellt:[unordered_list style=“tick“]
- Glucosaminsulfat und Chondroitinsulfat (hilft beim Aufbau von Knorpel, wirkt entzündungshemmend),
- Omega-3 Fettsäuren (Entzündungshemmung, mach Glucosamin und Chondroitin 30% effektiver),
- Pinienrindenextrakt (reduziert Schmerzmitteleinsatz um über 50%),
- Selen und Mangan (häufiger Mangel, wichtig für Knorpelaufbau),
- Vitamin C und Vitamin E (schmerzlindernd, entzündungshemmend, wichtig für Kollagenaufbau).
[/unordered_list]Auch schwefelhaltige Aminosäuren (L-Cystein und L-Methionin) sind am Aufbau der Knorpel beteiligt. Diese Wirkstoffe können und sollten am besten gemeinsam eingenommen werden. Nachteil ist: Sie helfen nicht sofort, wie ein Schmerzmittel. In verschiedenen Langzeituntersuchungen ist die Wirksamkeit gegen Arthrose jedoch gut nachgewiesen worden. Nebenwirkungen gibt es zudem so gut wie keine.
Ernährung bei Arthrose
Die Ernährung hat auch allgemein einen hohen Einfluss auf die Gesundheit der Gelenke. Ein hoher Fleischkonsum, insbesondere von fettem Fleisch, wird mit erhöhter Entzündungsneigung in Zusammenhang gebracht. Essen Sie vor allem Gemüse mit hohem Schwefelanteil und vielen Spurenelementen. Auch Obst kann helfen, Ihr Immunsystem zu stärken und so entzündliche Vorgänge in den Gelenken besser zu bekämpfen. Vermeiden Sie möglichst Weissmehlprodukte und Zucker, z.B. den in Limonaden.
Bewegung
„Wer rastet, rostet“. Diese Binsenweisheit bestätigen Ihnen Ihre Gelenke. Denn wenn Sie sich nicht ausreichend bewegen, wird der Gelenkknopel nicht gut genug mit Nährstoffen versorgt. Eine häufige, aber schonende Bewegung ist notwendig, um die Nährstoffe der Gelenkflüssigkeit in den Knorpel hinein zu walken.
Auch wenn Ihre Gelenke die Bewegung mit Schmerzen quittieren: bewegen Sie sich, schonend und ohne Stösse oder hohe Belastungen. Wandern, Fahrrad fahren und schwimmen sind die besten Bewegungs- und Sportarten für alle mit angegriffenen Gelenken.
Hyaluron Spritzen
Hyaluron ist ein Teil des gesunden Knorpels und Bindegewebes. Um Hyalurosäure direkt an den Ort des Geschehens zu bringen, spritzen viele Orthopäden Hyaluronsäure ins Knie. Diese Spritzen haben eine relativ gute Wirkung, müssen aber regelmäßig vom Arzt eingesetzt werden.
Allerdings besteht mit jeder Spritze eine grundsätzliche Infektionsgefahr. Zudem ist die Therapie sehr aufwändig (ärztlicher Termin cirka alle sechs Wochen) und teuer. Nicht jede Kasse zahlt Hyaluronspritzen.
Gelenkspülung (Arthroskopie)
Ebenso gern vom Orthopäden angewendet ist die Spülung des Knies im Zuge einer Arthroskopie. Dazu führt der Arzt ein Endoskop ins Knie und kann den Zustand des Knies genauer beurteilen als anhand eines Röntgenbildes. Im Zuge des Eingriffes wird das Knie gespült, mit dem Ziel, Abrieb der Gelenke zu beseitigen.
Dies klingt zunächst plausibel und ist eine seit mehreren Jahrzehnten gerne angewendete Praxis. Hilft das aber wirklich gegen die Arthrose im Knie? Kanadische Wissenschaftler waren skeptisch und haben den Erfolg der Arthroskopie untersucht.2 Das Ergebnis: Krankengymnastik hilft besser als das Knie zu spülen!
In einer weiteren Untersuchung wurde Teilen der Patienten vorgetäuscht, dass ihr Knie gespült wurde. Andere Patienten erhielten tatsächlich eine klassische Arthroskopie. Auch hier das Ergebnis: Es ist kein Unterschied in den Beschwerden festzustellen gewesen, egal ob eine Spülung erfolgte oder nicht. Der Erfolg der Therapiemethode ist also äusserst zweifelhaft.
Operationen und künstliche Gelenke
Das letzte „Mittel“ ist schließlich der Einsatz eines künstlichen Gelenkes. Über 100.000 künstliche Gelenke werden jedes Jahr allein in Deutschland eingesetzt. Auch wenn die künstlichen Gelenke immer besser werden: Eine Gelenkoperation ist keine Kleinigkeit und die Haltbarkeit der künstlichen Gelenke ist auf 10 bis 15 Jahre begrenzt.
Lassen Sie sich daher gut von dem Facharzt Ihres Vertrauens beraten. Wenn Sie Zweifel haben, gehen Sie lieber zu einem anderen Arzt, bevor Sie die Operation vornehmen lassen! Wählen Sie am besten eine spezialisierte Klinik, die den Eingriff sehr häufig vornimmt.
Aber am besten ist immer noch: Gehen Sie bereits in jungen Jahren pfleglich mit Ihren Gelenken um!
Quellen:
- Meta-Untersuchung der Universität Oxford zu 639 Studien an insgesamt fast 354.000 Patienten, mehr hier: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmedhealth/behindtheheadlines/news/2013-05-30-high-dose-painkiller-heart-risk-small-but-significant/ ↩
- Alexandra Kirkley, M.D., et a., „A Randomized Trial of Arthroscopic Surgery for Osteoarthritis of the Knee“; N Engl J Med 2008; 359:1097-1107, 2008; DOI: 10.1056/NEJMoa0708333 ↩
www.amitamin.com/arthro360
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