Schwarzkümmelöl ist ein seit Jahrtausenden geschätztes Mittel für eine gesunde Haut. Die schützende und regenrierende Wirkung wurde in mehreren Studien auch nach modernen Prüfungsstandards nachgewiesen.
Schwarzkümmel (Nigella sativa) gehört zu den beliebtesten Gewürzen der Küche des Nahen Ostens. Hier werden die Samen genutzt, um beispielsweise Gebäck damit zu bestreuen. In der Volksheilkunde aber auch Kosmetik nimmt Schwarzkümmel bereits seit Jahrtausenden eine prominente Stellung ein. So heißt es, dass das Öl der Samen zu den Geheimnissen der Schönheit Kleopatras gehörte. Vielleicht wüssten wir mehr darüber, wenn die legendäre Bibliothek von Alexandria erhalten geblieben wäre. Leider verlieren sich die Spuren der wichtigsten Sammlung antiken Wissens im siebten Jahrhundert.
Die so entstandenen Lücken werden heute glücklicherweise wieder von der modernen Wissenschaft geschlossen. Hier fällt Schwarzkümmelöl vor allem durch seine positive Wirkung auf das größte Organ des Menschen, die Haut, auf. Das mag auch seinem hohen Gehalt an Vitamine A, B, und C sowie Kalium, Kalzium, Magnesium, Zink und einigen Spurenelementen geschuldet sein.
Belegt ist der günstige Einfluss von Schwarzkümmelöl vor allem bei vier Erkrankungen: Schuppenflechte, Ekzeme oder Hautausschlag, Pilzinfektionen und auch Hautkrebs. Dazu kommen vorteilhafte Eigenschaften für den Teint.
Schuppenflechte
Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Schuppenflechte auch durch eine Immunreaktion ausgelöst werden kann. Hierbei wird, so die Annahme, das eigene Gewebe als fremd erkannt und attackiert. Folge davon sind entzündliche Stellen in den betroffenen Regionen, die als die typischen Schuppenflechten-Symptome erkennbar sind. Genau hier konnten Studien Belege liefern, dass Schwarzkümmelöl zur Regulierung der Immunzellen beitragen kann.
Außerdem wurden Anhaltspunkte gefunden, die nahelegen, dass das Öl dem Körper helfen kann, mit einer Zellproliferation, also dem Wuchern von Gewebe, umzugehen (1, 2). Eine indische Studie beschäftigte sich mit der Wirkung von äußerlich aufgetragenem Schwarzkümmelöl. Dazu wurde unter Mäusen ein Schuppenflechte-Modell etabliert. Die Behandlung mit dem Öl führte zu einem deutlichen Rückgang der Symptome, womit die Wissenschaftler die Wirkung der traditionellen Anwendung von Schwarzkümmel bestätigten (3). Darüber hinaus sprechen die entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften von Schwarzkümmelöl auch für eine Wirksamkeit bei Akne.
Ekzeme
Gegen Ekzeme wird unter anderem das Steroidhormon Betamethason als Arzneistoff zum äußeren Auftragen angewendet. Eine iranische Studie der Shahid Beheshti Universität in Teheran hat daher Betamethason mit Schwarzkümmelöl bei 60 Patienten mit Hautekzemen verglichen. Neben einer Betamethason– und einer Schwarzkümmelöl-Gruppe wurde ein Drittel der Teilnehmer zur Kontrolle mit einer Pflegecreme gegen Hautausschläge versorgt. Nach der vierwöchigen täglichen Anwendung zeigten sich deutliche Verbesserungen nur mit dem Arzneistoff Betamethason und dem Schwarzkümmelöl. Ein signifikanter Unterschied in der Wirkung beider konnte hier nicht festgestellt werden (4). Bedacht werden muss dabei, dass Schwarzkümmelöl im Gegensatz zu Betamethason bei gleicher Wirkung keine Nebenwirkungen aufweist.
Pilzinfektionen
Auch seine antifungalen oder Pilzinfektions-bekämpfenden Eigenschaften konnte Schwarzkümmelöl in Studien unter Beweis stellen. Hier wurde es beispielsweise erfolgreich von arabischen Forschern gegen Dermatophyten eingesetzt, Das sind Fadenpilze, die häufig Nagelpilzinfektionen, Fußpilz, Rasurbrand und Ringelflechte verursachen (5).
Krebserkrankungen
Eine chinesisch-US-amerikanische Untersuchung schließlich hebt insgesamt knapp 60 Studien hervor, in denen Schwarzkümmel Vorteile im Kampf gegen den Krebs zeigte. Dabei stellen die Wissenschaftler jedoch auch fest, dass die genauen molekularen Mechanismen der Inhaltsstoffe von Schwarzkümmel auf verschiedene Krebsarten noch im Dunkeln liegen und hier weitere Forschungen nötig sind. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf den Wirkstoff Thymochinon gelegt.
Es scheint so zu sein, dass dieser Stoff möglicherweise die Krebs-typische Zellwucherung blockiert und beispielsweise bei Plattenepithelkarzinomen, einer häufigen Variante des Hautkrebses, das Absterben erkrankter Zellen fördert (6).
Hautpflegemittel
Da Schwarzkümmelöl nebenwirkungsfrei ist, kann es auch als reines Hautpflegemittel für gesunde Haut eingesetzt werden. Es wirkt hier anti-oxidativ, entzündungshemmend, feuchtigkeitsregulierend und versorgt die Haut mit wichtigen Nährstoffen. Außerdem hilft es durch seine Kombination von Vitamin A sowie verschiedenen Fetten und Aminosäuren, dass sich die Haut besser regeneriert.
Quellen:
(1) Alshatwi, A. A., “Bioactivity-guided identification to delineate the immunomodulatory effects of methanolic extract of Nigella sativa seed on human peripheral blood mononuclear cells”, Chin J Integr Med. 2014 Mar 2, Epub published ahead of print.
(2) Majdalawieh, A. F., et al., “Nigella sativa modulates splenocyte proliferation, Th1/Th2 cytokine profile, macrophage function and NK anti-tumor activity”, J Ethnopharmacol. 2010 Sep 15;131(2), S. 268 – 75.
(3) Dwarampudi, L. P., et al., “Antipsoriatic activity and cytotoxicity of ethanolic extract of Nigella sativa seeds”, Pharmacogn Mag. 2012 Oct-Dec; 8(32), S. 268 – 272.
(4) Yousefi, M. J., et al., “Comparison of therapeutic effect of topical Nigella with Betamethasone and Eucerin in hand eczema”, Eur Acad Dermatol Venereol. 2013 Dec;27(12), S. 1498 – 504.
(5) Aljabre, S. H., et al., “Antidermatophyte activity of ether extract of Nigella sativa and its active principle, thymoquinone”, J Ethnopharmacol. 2005 Oct 3;101(1-3), S. 116 – 19.
(6) Khan, M. A., et al., “Anticancer activities of Nigella sativa (black cumin)”, Afr J Tradit Complement Altern Med. 2011;8(5 Suppl), S. 226 – 32.