Vitamin D Mangel ist weit verbreitet. Das Sonnen-Vitamin genannte Hormon wird nur in kleinen Mengen über die Nahrung aufgenommen. Den größten Teil des Bedarfes stellt der Körper selbst in der Haut her – wenn denn genügend UV-Strahlung auf die Haut trifft. Wenige Minuten frische Luft im Winter reichen bei weitem nicht. Mindestens 45 Grad hoch am Himmel muss die Sonne stehen, 15 Minuten Sonne für Gesicht, Arme und Beine sind notwendig. Das sind Bedingungen, die in Mitteleuropa nur im Sommer herrschen. Und auch dann sollte die Haut nicht von Sonnencreme vor UV-Strahlung geschützt sein. Bereits ein Lichtschutzfaktor 10 verringert die körpereigene Vitamin D Produktion um 98%.
Die Folgen von Vitamin D Mangel sind vielfältig. Einschränkungen im Kalziumstoffwechsel (Erhalt gesunder Knochen), im Immunsystem, bei Stimmung und in der Fruchtbarkeit können als sicher nachgewiesen gelten. Jetzt kommt durch eine 2016 veröffentlichte Studie ein weiterer Aspekt hinzu: Vitamin D Mangel steht in Zusammenhang mit schlechter Regulierung des Blutzuckerspiegels.
Studie zu Vitamin D und Blutzucker
Pakistanische Forscher haben sich dazu die Blutzuckerwerte von 141 Diabetes-Patienten angeschaut. Sie haben festgestellt, dass nach Herausrechnung anderer Einflussfaktoren (z.B. Übergewicht) ein deutlicher Zusammenhang zwischen schlechter Blutzuckerregulierung und niedrigem Vitamin D Spiegel besteht. Je geringer der Vitamin D Spiegel im Blut, umso schlechter hat der Diabetiker seinen Blutzucker regulieren können. Die Forscher schliessen daraus:
The association between vitamin D deficiency and abnormal HbA1C in Pakistani diabetic patients is suggestive that patients with hypovitaminosis D could benefit from vitamin D supplementation.
Sie empfehlen Diabetikern also, zusätzlich Vitamin D einzunehmen.
Quelle: J Pak Med Assoc. 2016 Dec;66(12):1562-1565. „Association of vitamin D deficiency with poor glycaemic control in diabetic patients.“ Iqbal K, Islam N, Mehboobali N, Asghar A, Iqbal MP. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28179690