Der Fitness-Trend ist in aller Munde – überall hört man von gesunden Säften und Smoothies, die den Körper schnell und einfach mit gesunden Vitaminen und Nährstoffen versorgen. Aber was ist dran am trendigen Trinken von Obst und Gemüse – kann es mit dem herkömmlichen Verzehr von den Vitaminlieferanten mithalten?
GESUND ist das Stichwort
Fruchtsäfte sind in den letzten Jahren in Verruf geraten – der Grund: Viele fertige Produkte enthalten eine Menge Zucker bei geringem Vitamingehalt. Wie passt das mit der neuen Detox-Idee zusammen? Das Geheimnis ist: gesund muss es sein. Einfache Fruchtsäfte fallen leider nicht in diese Kategorie. Es ist vielmehr die Mischung von Obst und Gemüse, also kalorienarmer, gesunder Zutaten und Geschmackslieferanten, die den Trend in die gesunde Richtung gebracht haben. Während klassische Säfte wie der Multivitamin-Saft vor allem aus zuckerhaltigen Früchten bestehen, die den süßen Geschmack bringen, wird bei den gesunden Säften eher auf Inhaltsstoffe gesetzt. Das bringt vor allem die „Green Smoothies“ weit nach vorne. Zutaten wie Spinat und Grünkohl sorgen dabei für die grüne Farbe und für wertvolle Antioxidantien. Außerdem haben diese Zutaten weitaus weniger Kalorien zu liefern, als Früchte: Während 100g frischer Spinat nur 23 kcal hat, hat eine Orange mit 47 kcal bereits das Doppelte. Auf einem Liter Fruchtsaft kommen dabei leicht um 500 kcal zusammen – in etwa so viel, wie eine Tafel Schokolade.
Das gleiche gilt für Smoothies. Hierbei werden ganze Früchte püriert, die auf diese Weise eine gesunde Mischung an Vitaminen hergeben. Beim Verzehr sollte sich jedoch bewusst gemacht werden, dass gerade eine ganze Schüssel voll mit Obst getrunken wird und es sich nicht um ein Getränk handelt – es ist viel mehr die zeitsparende Variante Vitamine durch Obst aufzunehmen. Darin liegt auch das Erfolgsgeheimnis des Trends. Das unaufwendige Trinken geht schneller und „on the run“, also während der Weg zum nächsten Termin erledigt wird. Das passt zur heutigen Gesellschaft, zum schneller werdenden Leben.
In den USA ist der Trend schon länger angekommen – Saft- und Smoothie-Bars gibt es dort in jeder Stadt. Wer sich hier in Zukunft mit Säften gesund ernähren möchte, muss sich also noch etwas gedulden – oder die Flüssigmahlzeit einfach zu Hause selbst machen.
Säfte und Smoothies selbst machen
Da Fertigprodukte leider viel Zucker bei geringem Vitamingehalt haben sowie vor dem Abfüllen erhitzt werden, um eventuelle Keime abzutöten und das Produkt länger haltbar zu machen, ist die Alternative: Selbst machen. Der Unterschied zwischen Säften und Smoothies besteht im Herstellungsprozess. Während Smoothies ganze Früchte in pürierter Form sind, sind Säfte kaltgepresst. Dem Obst und Gemüse wird dabei im Entsafter die gesamte Feuchtigkeit entzogen, das Fruchtfleisch wird in trockener Form gesammelt – das Restprodukt, Trester genannt, kann dann entweder anderweitig verarbeitet oder entsorgt werden. Am effektivsten arbeiten Zentrifugalentsafter, bei denen das Obst und Gemüse durch ein sehr feinmaschiges, scharfes Sieb gepresst und per Zentrifuge ausgeschleudert wird. Der Saft wird dadurch vom Fruchtfleisch getrennt, der Trester in einem externen Behälter gesammelt. Je effektiver der Entsafter arbeitet, desto trockener ist der Trester hinterher. Einen Überblick über die beliebtesten Geräte und Testberichte, gibt es unter diesem Link.
Abgesehen davon, dass für das Entsaften zu Hause ein leistungsstarkes Gerät benötigt wird, ist es natürlich ebenfalls wichtig, gute Zutaten zu verwenden. Regionale Produkte aus Biologischem Anbau können mit wertvollen Nährstoffen punkten, darüber hinaus ist durch Bioqualität sichergestellt, dass keine Pestizide mit aufgenommen werden. Durch Regionalität werden lange Transportwege und Nährstoffverluste durch die Ernte von unreifen Produkten und Nachreifen im Container sowie lange Lagerzeiten in Kühlhäusern und Supermärkten ausgeschlossen.
Säfte haben dabei den Vorteil, dass die Kalorien aus dem Trester nicht mitverzehrt und sozusagen gespart werden, außerdem wird auch der Saft aus der Schale mitgenommen – bei vielen Früchten ist das der nährstoffreichste Teil. Bei den Smoothies hingegen wird die ganze Frucht verzehrt, gerne auch in Kombination mit Joghurt und Haferflocken püriert, so dass eine ganze Mahlzeit in ein Flüssigprodukt gepackt wird. Das Gerät hierfür ist in den meisten Haushalten bereits vorhanden: Smoothies können entweder mit dem Pürierstab oder einem Standmixer zubereitet werden.
Wirkung und Nutzen
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag. Diese zu trinken ist bequem und erleichtert die Aufnahme erheblich – besonders für Menschen, die viel unterwegs sind. Dennoch: der Genuss von Smoothies und Säften ersetzt nicht die reguläre Nahrungsaufnahme. In Form von Detox-Kuren stellt das zwar kurzfristig kein Problem dar, und auch eine Mahlzeit am Tag durch einen Saft oder Smoothie zu ersetzen ist nicht problematisch. Dauerhaft jedoch, sollte darauf geachtet werden, dass Obst und Gemüse auch in seiner ursprünglichen Form als ganze Frucht zu sich genommen wird. Bei der Zubereitung kann natürlich die gesamte Bandbreite des Obst- und Gemüseangebots genutzt werden. Auf diese Weise wird auch die Vielfalt der aufgenommenen Nährstoffe und Vitamine erweitert und ein gut ausgeglichener Nährstoffhaushalt beibehalten. Bei der Rezeptwahl lohnt es sich zu experimentieren, es gibt aber auch online viele Rezeptideen, die ausprobiert werden können. Auf Dauer findet so bestimmt jeder seinen Favoriten, der die eigenen Bedürfnisse abdeckt und dem individuellen Geschmack entspricht.