Eisen ist ein Spurenelement, das insbesondere für die Bildung roter Blutkörperchen zuständig ist. Etwa drei Viertel aller Frauen zwischen 15 und 50 Jahren haben laut einer großen deutschen Untersuchung Eisenmangel.1 Eisenmangel führt zu Haarausfall, Müdigkeit und deutlich geringerer Leistungsfähigkeit. Ein internationales Wissenschaftler-Team schlägt Frauen deshalb die Eisenaufnahme zur Leistungsverbesserung vor.
Eisen, ein Spurenelement, das ebenso wie die Mengenelemente zu den Mineralstoffen zählt. Die Scheidelinie zwischen Mengen- und Spurenelementen verläuft dort, wo über oder unter 50 Milligramm pro Kilgramm Körpergewicht vorliegen. Bei Eisen sind es 15 Milligramm. Besondere Bedeutung kommt dem Eisen bei der Blutbildung zu. Hier ist es ein wesentlicher Bestandteil des Hämoglobins, das in den roten Blutkörperchen unter anderem für den Sauerstofftransport verantwortlich ist. Eisen ist ein essentielles Spurenelement. Wir sind also auf eine Zufuhr von Außen angewiesen.
Meta-Analyse bringt neuen Zusammenhang zum Vorschein
Eine internationale Meta-Analyse, an der unter anderem Wissenschaftler der Universitäten von Melbourne und Adelaide, beide Australien, sowie von Oxford, Vereinigtes Königreich, beteiligt waren, hat nun Interessantes bezüglich Eisen und der körperlichen Leistungsfähigkeit von Frauen hervorgebracht. Insgesamt 22 randomisiert, kontrollierte Studien konnten hier einbezogen werden. Nach eigenen Aussagen der Forscher handelt es sich hier um die erste veröffentlichte Meta-Analyse, die einen Nachweis zum positiven Effekt von Eisenpräparaten auf die körperliche Leistungsfähigkeit liefert.2
Eisenmangel bei Frauen verbreitet
Weiterhin führen die Autoren aus, dass Eisenmangel ein ernstzunehmendes Risiko für gebährfähige Frauen darstellt. Mit der monatlichen Regelblutung ist ein erheblicher Verlust an diesem Spurenelement verbunden. Besonders betroffen davon sind Sportlerinnen. Aufgrund der erhöhten körperlichen Belastung führen Mikroverletzungen bei ihnen zu ständigen, jedoch symptomfreien inneren Entzündungen. Dies verringert die Fähigkeit des Organismus, Eisen aufzunehmen. Dazu kommt, dass ihr Ernährungsprogramm oft arm an Eisen ist und sie häufiger von Magen-Darm-Blutungen betroffen sind, was wiederum einen erhöhten Verlust an Eisen zur Folge hat.
Bessere Sauerstoffaufnahme und langsamerer Herzschlag
Die vorliegende Untersuchung stellte vornehmlich zwei Effekte der zusätzlichen Eisenaufnahme in den Vordergrund. So bewirkte die Aufnahme des Spurenelementes eine Erhöhung der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2 max) sowie eine Absenkung der Herzschlagrate. Beides wirkt sich positiv auf Belastbarkeit und Ausdauer aus. Davon können Sportlerinnen natürlich im Rahmen von Wettbewerben profitierten. Die Eisen-Suplementierung kann sich aber auch noch in ganz anderen Bereichen auswirken. So berichtet das internationale Wissenschaftler-Team von einer chinesischen Studie, bei der weiblichen Baumwollspinnerinnen randomisiert Eisen gegeben wurde. Das Resultat war eine signifikant verbesserte Produktivität im Vergleich zur Kontrollgruppe. Natürlich sollte ein Nahrungsergänzungsmittel nicht verwendet werden, um noch mehr aus Arbeiterinnen herauszuholen. Dennoch verdeutlichen auch die chinesischen Daten, dass mit der Eisenaufnahme eine Leistungssteigerung verbunden sein kann.
Ungebundenes Eisen im Organismus nicht risikofrei
Da es tatsächlich so ist, dass Eisenmangel sowie Anemie unter Frauen recht weit verbreitet ist, gibt die dargestellte Meta-Analyse Anlass, über Schritte gegen diese Defizite nachzudenken. Die Forscher schlagen hier eine tägliche oder auch zeitweise Einnahme von Eisenpräparaten, ein Zusatz in Grundnahrungsmitteln aber auch Maßnahmen wie etwa eine Entwurmung vor.
Bei der Einnahme von Eisen sollte man berücksichtigen, dass das Spurenelement vom Körper nur schwer aufgenommen wird. Einmal eingebaut ist es nach heutigem Erkenntnisstand sehr risikoarm und im Gegenteil, wie auch die obige Untersuchung zeigt, hoch vorteilhaft. Liegt es aber in freier Form im Körper vor, reichert es sich in den Organen an und kann zu Vergiftungen und Schädigungen des Gewebes führen. Daher raten Experten dazu, eine zusätzliche Versorgung mit Eisen von über 60 mg am Tag ärztlich überwachen zu lassen.
Ganz allgemein ist die Einnahme von Vitamin C gemeinsam mit Eisen zu empfehlen, denn Vitamin C wird für den Eisenstoffwechsel benötigt.
Quellen: