Der Arbeitskreis Jodmangel und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. sind sich einig: Schwangere brauchen mehr Jod damit sich das neuronale System des Fötus gut entwickeln kann.1
Jod, eigentlich „Iod“ geschrieben, gehört zu der kleinen Gruppe von Elementen, aus denen im Kontakt mit Metallen Salze entstehen. Daher werden sie auch Halogene, was aus den altgriechischen Wörtern für „Salz erzeugen“ gebildet wird, genannt.
Bekannt ist, das Jod wichtig für die Schilddrüse ist. Menschen, die an einem Jodmangel leiden oder eine Veranlagung dazu haben, bilden eine Schilddrüsenunterfunktion aus. Das heißt, dass von der Schilddrüse die beiden hauptsächlich aus Jod gebildeten Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) nicht mehr in ausreichender Menge ausgeschüttet werden. Dies führt zu Stoffwechselstörungen, chronischer Müdigkeit sowie Antriebslosigkeit und kann auch Herz-Kreislaufprobleme mit sich bringen. Gleichzeitig bläht sich die Schilddrüse zu einem Kropf auf und es entstehen an verschiedenen Stellen Knoten.
Jodmangel hat nach Erhebungen der Nationalen Verzehrsstudie II (2008) in Deutschland dramatische Ausmaße:2
Selbst wenn jedwedes Salz als jodiertes Speisesalz verarbeitet würde: 70% der Schwangeren in Deutschland nehmen zu wenig Jod ein. Nahezu jeder (>98%) nimmt zu wenig Jod auf, wenn man jodiertes Speisesalz nicht berücksichtigt.
Mütterlicher Jodmangel kann zu schweren Entwicklungsstörungen beim Kind führen
Eine der gravierendsten Folgen einer wissenschaftlich Hypotyreose genannten Schilddrüsenunterfunktion kann bereits vor der Geburt beim Fötus entstehen. Bei einer mangelhaften Jodversorgung der Mutter kann sich dies katastrophal auf die Ausbildung der Schilddrüse des werdenden Lebens auswirken. In diesem Falle sind Entwicklungsstörungen, Intelligenzeinbußen, ja, sogar körperliche Behinderungen zu erwarten.
Bei Müttern mit Jodmangel ist die Chance, dass das Kind in der Gruppe der Kinder mit dem niedrigsten IQ zu finden ist, 60%. In allen wesentlichen geistigen Disziplinen schneiden Kinder mit Müttern, die zu wenig Jod in ihrer Ernährung hatten, unterdurchschnittlich ab. Lesen Sie mehr dazu hier.
Inzwischen ist die Geburtsmedizin zwar so weit, dass in einem entsprechenden Falle durch eine sofortige Intervention unmittelbar nach der Entbindung die schlimmsten Auswirkungen, die als Kretinismus bezeichnet werden, vermieden werden können.
Allerdings kann die werdende Mutter selber frühzeitig dafür sorgen, dass es erst gar nicht zu einer Unterversorgung kommt.
Bedarf an Jod während der Schwangerschaft erhöht
Hier weist die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) darauf hin, dass Schwangere durch vermehrte Hormonausschüttungen und Stoffwechselaktivitäten einen höheren Bedarf an Jod haben. Für Erwachsene wird dieser mit 200 Mikrogramm beziffert und während der Schwangerschaft mit 230 Mikrogramm sowie der Stillzeit mit 260 Mikrogramm.
Der Arbeitskreis Jodmangel stellt besonders heraus, dass bereits bei einem geringfügigen Jodmangel, der für die Mutter folgenlos bleibt, Intelligenzeinbußen beim Kind zu befürchten sind und rät werdenden Müttern daher, in Abstimmung mit ihrem Frauenarzt täglich 100 bis 150 Milligramm Jod zusätzlich zuzuführen.
Als Präparat am besten Jod und Folsäure gemeinsam
Viele angebotene Präparate kombinieren die Jod-Supplementierung mit Folsäure. Auch dieses B-Vitamin ist unter anderem unverzichtbar für eine gute Ausbildung des neuronalen Systems beim Fötus.
Beachtet werden sollte, dass das Kind bereits sehr frühzeitig, ab der zwölften Schwangerschaftswoche, auf eine optimale Jodversorgung angewiesen ist. Im günstigsten Falle wird Jod schon vor der Empfängnis eingenommen. Dies gilt jedoch nur bei einer geplanten Schwangerschaft. Hintergrund hier ist, dass die Differenz zwischen einer idealen Aufnahme von Jod bei erhöhtem Bedarf und einer nicht risikolosen Überversorgung bei normalem Bedarf vergleichsweise gering ist.
Als oberer sicherer Grenzwert für die dauerhafte Einnahme von Jod werden von der DGE 500 Mikrogramm pro Tag angegeben.
Einige Lebensmittel von Natur aus reich an Jod – Verwendung von Zusätzen nimmt in der Industrie ab
Nun sind Nahrungsergänzungsmittel nicht die einzige Quelle, aus der Jod bezogen werden kann. In Lebensmitteln ist das Element in fettem Seefisch und in Milchprodukten reich vorhanden. Der Arbeitskreis Jodmangel rät daher zu einem täglichen Verzehr von Milchprodukten wie Joghurt (möglichst ungezuckert!) und Kefir sowie zu zwei Fischmahlzeiten in der Woche.
Fisch ist besonders wichtig, da er einen wichtigen Beitrag zur Versorgung mit mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren leistet. Darüberhinaus sollte jodhaltiges Speisesalz bevorzugt werden. Dies gilt auch für die Produzenten verarbeiteter Lebensmittel wie beispielsweise Bäckereien.
Leider ist jedoch zu beobachten, dass die Verwendung von jodiertem Salz in den Unternehmen zurückgeht. Dafür verantwortlich sind wohl geschmackliche und auch Kostengründe sowie eine EU-weit unübersichtliche Lage zur Regulierung von Jodzusätzen, die auch dazu führt, dass die Industrie vermehrt ganz darauf verzichtet.
Quelle:
www.aminosaeuren.org/fruchtbarkeit/
So wichtig sind Aminosäuren fürdie Fruchtbarkeit des Mannes!
www.amitamin.com/fertil-F
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