Mit der Einnahme von Omega-3 Fettsäuren besteht ein Zusammenhang zu bis zu zweieinhalb Tagen kürzerem Krankenhausaufenthalt nach Herzoperationen. Das hat jetzt eine internationale Meta-Studie festgestellt.
Mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren werden eine ganze Reihe an positiven Eigenschaften zugeschrieben. Bezogen auf das Herz-Kreislaufsystem ist bestätigt, dass sie sich günstig auf die Fließeigenschaften des Blutes auswirken und den Triglyceridspiegel sowie die LDL-Cholesterinwerte nach unten bringen. Außerdem wirken sie blutdrucksenkend und entzündungshemmend.
Zahlreiche Studien zeigen daher auch, dass Omega-3-Fettsäuren mit einem verminderten Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen in Verbindung gebracht werden können.
Offizielle Stellen raten zu Fischverzehr plus ergänzender Einnahme von Omega-3 DHA und EPA
Die Ergebnisse sind dermaßen überzeugend, dass die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) zur Aufnahme von Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), zwei der Omega-3-Fettsäuren, die hauptsächlich in fettem Seefisch zu finden sind, rät.
Dabei sollen es 250 Milligramm täglich als Ergänzung zu ein bis zwei Fischmahlzeiten in der Woche sein. Andere Experten schlagen eine Aufnahme von mindestens 1.000 Milligramm pro Tag vor.
Wie wirkt sich Omega-3 nach einem herzchirurgischen Eingriff aus?
Eine Studienübersicht und Metaanalyse, an der Wissenschaftler aus Kanada, Neuseeland und Uruguay beteiligt waren, hat den Effekt von Omega-3 nun unter einem etwas anderen Aspekt untersucht. Hier sollte herausgefunden werden, inwieweit sich eine Einnahme auf Patienten auswirkt, die sich einem herzchirurgischen Eingriff unterziehen mussten. Zunächst 11 randomisierte und kontrollierte Studien mit 1.038 Patienten wurden dabei einbezogen. In einem Update wurde der Umfang auf 19 Untersuchungen und 4.335 Patienten erweitert.
Diese Faktoren wurden abgefragt
Gefahndet hat das Forscherteam in dem vorliegenden Material nach klinisch relevanten Ergebnissen, die auf eine Omega-3-Einnahme zurückzuführen sind. Dazu gehören die Dauer der Intensivstation-Behandlung nach der Operation, die Gesamtaufenthaltsdauer im Krankenhaus, das Auftreten postoperativen Vorhofflimmerns, die Sterblichkeitsrate sowie die Dauer, für die die Patienten an ein Beatmungsgerät angeschlossen sein mussten.
Anzahl an Herzrhythmusstörung wurde verringert und das Krankenhaus konnte eher verlassen werden
Bezüglich der Behandlungsdauer auf der Intensivstation, der Sterblichkeitsrate und der mechanischen Beatmung fanden die Wissenschaftler keine signifikanten Hinweise. Allerdings trat das Vorhofflimmern, eine Herzrhythmusstörung, die nach dieser Art von Operationen häufiger vorkommt, deutlich weniger auf.
Außerdem erholten sich die Patienten insgesamt schneller von dem Eingriff. Ihre Krankenhaus-Aufenthaltsdauer verminderte sich mit der Einnahme von Omega-3 nämlich um durchschnittlich 1,37 Tage beziehungsweise in der Spitze um bis zu 2,41 Tage.
Quelle: Langlois, P. L., et al., Omega-3 polyunsaturated fatty acids in cardiac surgery patients: An updated systematic review and meta-analysis, Clin Nutr. 2016 May 27, Epub published ahead of print.