Für Leistungssprtler, insbesondere beim Krafttraining, führt kein Weg an Aminosäuren vorbei. BCAA und Proteine für den Muskelaufbau, Kreatin für kurzfristige Energie, L-Arginin für die Durchblutung (“Pump”) und Carnitin für Fettverbrennung und Regeneration. Aber auch ausserhalb der Aminosäuren können Sportler etwas Gutes für Training und Fitness machen: Muskelschmerzen nach dem Krafttraining können durch Probiotika abgemildert werden
Durch intensive körperliche Betätigung werden mikroskopisch kleine Schäden im Muskelgewebe, sogenannte Mikrotraumata verursacht. In der Folge kommt es zu entzündlichen Entwicklungen. Diese bewirken, dass sich Wasser im Muskelgewebe ansammelt, wodurch es anschwillt. Das Anschwellen selber ist noch nicht mit Schmerzen verbunden. Sie entstehen dadurch, dass die Flüssigkeit nach einigen Stunden mitsamt der entzündlichen Stoffe aus dem Muskelgewebe herausgespült wird und in Kontakt mit empfindlichen Nervenzellen kommt. Besser bekannt ist dieser Vorgang unter der Bezeichnung Muskelkater.
Mit Probiotika treten bei Mikrotraumata weniger Entzündungen auf
Probiotika scheinen in der Lage zu sein, an einer Stelle dieses Prozesses einzugreifen. Die Mikroschäden in den Muskeln vermögen sie zwar nicht zu vermindern, wohl aber die entzündliche Entwicklung, die durch sie hervorgerufen wird. Dies fanden Forscher der US-amerikanischen Texas Christian University, der Massey University in Neuseeland sowie verschiedener privater Forschungslabors im Rahmen einer randomisierten, Placebo-kontrollierten Doppelblind-Studie im Crossover-Design heraus.
Zwei Bakterienkulturen beweisen sich bei anspruchsvollem Trainingsprogramm
Sie gaben an 15 gesunde, im Bereich des Krafttrainings aktive Männer entweder täglich ein Placebo oder eine Kapsel mit Probiotika. Sie enthielt jeweils fünf Milliarden lebende Zellen der Bakterien Streptococcus thermophilus FP4 und Bifidobacterium breve BR03. Die Einnahme erfolgte über einen Zeitraum von drei Wochen jeweils unmittelbar vor einer exzentrischen Trainingseinheit unter Beanspruchung der Ellbogenbeuge.
Rein exzentrische Übungen gehören in der Regel nicht zu einem normalen Trainingsprogramm und beschränken sich meist auf intensive Workouts im Profibereich. Bei ihnen wirkt die Muskelkontraktion nicht auf Widerstände ein sondern hält im Gegenteil das Nachlassen einer Widerstands-Einwirkung auf. Konkret: Es geht hier nicht um das Anheben eines Gewichtes, sondern darum, seiner Rückkehr in die Ruheposition entgegenzuwirken. Diese Übungen stellen sehr hohe Anforderungen an die Muskelfasern und verursachen in der Regel die erwähnten Mikroschäden.
Blutuntersuchungen zeigen: Entzündungsmarker durch Probiotika vermindert
Nach der ersten Einnahmephase folgte eine 21 tägige Auswaschperiode. Nun wurde ein weiterer dreiwöchiger Durchgang angesetzt, während dessen die Teilnehmer allerdings das Präparat der jeweils anderen Gruppe erhielten. Nach jeder der beiden Phasen fanden zu mehreren Zeitpunkten Blutuntersuchungen statt. Besonderes Augenmerk legten die Wissenschaftler dabei auf die Werte des Entzündungsmarkers Interleukin-6 (IL-6). Hier stellten sie fest, dass die IL-6-Blutwerte derjenigen Teilnehmer, die Probiotika bekamen, trotz Trainingseinheit geringfügig unter denjenigen Werten lagen, die am Anfang gemessen wurden. In der jeweiligen Placebo-Gruppe stiegen sie dagegen nach der Herbeiführung der Mikroschäden im Muskelgewebe sehr auffällig an.
Das heißt, die Entzündlichkeit wurde durch die Einnahme der Probiotika deutlich herabgesetzt. Noch 48 Stunden nach den exzentrischen Übungen war dieser Effekt nachweisbar. Außerdem wurde bei Tests 24, 48 und 72 Stunden nach der Trainingseinheit festgestellt, dass Belastbarkeit sowie Leistungsfähigkeit der beanspruchten Körperpartien bei einer Zufuhr mit Probiotika signifikant über der in den Placebo-Gruppen lag beziehungsweise schneller zurückkehrte.