Meta-Studie bestätigt leichte Senkung des Blutdrucks durch regelmäßige Einnahme von Magnesium. Damit ist neben Arginin, dem Vitamin-B-Komplex aus B6, Folsäure und B12 und auch sekundären Pflanzenstoffen mit Procyanidinen (OPC) ein weiterer Baustein der effektiven, natürlichen Blutdruck-Kontrolle wissenschaftlich bestätigt.
Bluthochdruck oder Hypertonie gehört in der westlichen Welt zu den am häufigsten auftretenden Gesundheitsbeeinträchtigungen. Deutschland nimmt hier eine Spitzenposition ein. Nach einer Studie des Robert Koch Institutes liegen bei 44 Prozent der Frauen und 51 Prozent der Männer hierzulande der systolische Wert dauerhaft über 140 mmHg und/oder der diastolische über 90 mmHg.
Mit steigendem Alter nimmt auch die Häufigkeit einer Hypertonie zu, bis sie etwa ab dem 60sten Lebensjahr die 80 Prozentmarke überschreitet. Besonders problematisch daran ist, dass ein sich entwickelnder Bluthochdruck meist über viele Jahre unentdeckt und damit unbehandelt bleibt. So nehmen nur knapp fünf Prozent der Bundesbürger blutdrucksenkende Medikamente zu sich (1).
Auf Bewegung, Gewicht und Ernährung achten
Blutdruckregulierend wirken jedoch nicht nur Medikamente. Bewegung, Gewichtsreduktion sowie eine gesunde, ausgewogene Ernährung können – vor allem in Kombination – ebenfalls erstaunlich positive Effekte nach sich ziehen.
Ein Augenmerk gebührt dabei auch dem Mineralstoff Magnesium, wie eine Metastudie von Wissenschaftlern aus China, Japan, Kanada und den USA nun erneut bestätigt. In ihr legen die Forscher dar, dass es nach ihren Daten eine ursächliche Beziehung zwischen der Einnahme von Magnesium-Ergänzungen und der Senkung des Blutdrucks bei Erwachsenen gibt. Allerdings ist der nachgewiesene Effekt nicht besonders groß.
Multinationales Team untersucht knapp drei Dutzend Studien
Doch zunächst zum Aufbau der Untersuchung: Das internationale Wissenschaftler-Team wählte 34 Studien für ihr Projekt aus. In ihnen kamen die Daten von insgesamt 2028 Teilnehmern zusammen. Die Altersstruktur lag zwischen 18 und 84 Jahren. Außerdem waren sowohl Personen mit normalem Blutdruck als auch mit überhöhtem beteiligt. Magnesiumpräparate in einer durchschnittlichen Tagesdosierung von 368 Milligramm nahmen 1.010 Teilnehmer zu sich. Die mittlere Einnahmezeit betrug dabei drei Monate. Die restlichen 1.018 Testpersonen dienten zur Kontrolle und erhielten Placebos.
Niedrigere Blutdruckwerte mit Magnesium
Nachdem alle weiteren Einflussfaktoren berücksichtigt und herausgefiltert waren, ergab die Auswertung, dass die Einnahme von Magnesium zu einer Senkung der Blutdruckwerte um durchschnittlich 2,00 mmHg systolisch und 1,78 mmHg diastolisch führt. Weitergehende statistische Analysen zeigten, dass der Blutdruck bereits ab einer vierwöchigen Einnahme von täglich 300 Milligramm Magnesium nach unten geht.
In ihrer Meta-Studie decken die Wissenschaftler zwar keine erhebliche Verminderung der Blutdruckwerte durch Magnesium auf, geben aber zwei Dinge zu bedenken: Zum Einen waren die Mehrzahl der untersuchten Studien von geringem Umfang sowie gekennzeichnet von relativ hohen Abbrecherquoten. Zum anderen zeigten gerade die Studien von höherer Qualität sowie geringerem Anteil an Abbrechern eine auffallend größere Senkung der Blutdruckwerte durch Magnesium.
Es ist also, wie die Autoren in ihrem Schlusswort nahelegen, sinnvoll, weitere gut konzipierte Studien zum Magnesium-Einfluss auf den Blutdruck anzustellen (2).Bis dahin kann man trotzdem nur empfehlen, bei Bluthochdruck Magnesium einzunehmen. Denn Nebenwirkungen aus der Magnesium-Einnahme sind nicht zu erwarten, so daß die Einnahme nur nützlich oder weniger nützlich sein kann, aber nicht schädlich.
Quellen:
(1) Janhsen, Katrin, et al., Robert Koch-Institut (Hrsg.), Gesundheitsberichterstattung des Bundes – Heft 43 – Hypertonie, Dezember 2008.
(2) Zhang, Xi, et al., Effects of Magnesium Supplementation on Blood Pressure – A Meta-Analysis of Randomized Double-Blind Placebo-Controlled Trials, Hypertensionaha, July 11 2016, Epub published ahead of print.