Eine magnesiumreiche Ernährung scheint viele Krankheitsrisiken zu reduzieren.
Viele Experten räumen dem Mineralstoff Magnesium eine Schlüsselposition bei der Erhaltung von Gesundheit und Wohlbefinden ein. Das kommt nicht von ungefähr, spielt Magnesium doch eine entscheidende Rolle bei der Produktion von Proteinen sowie bei der DNA-Synthese. Der Verzehr von Vollkornprodukten, grünem Gemüse, Nüssen, Bohnen und anderen magnesiumreichen Lebensmitteln spielt also eine entscheidende Rolle bei der Gesunderhaltung. Erwachsene Männer sollten so auf 350 Milligramm Magnesium täglich kommen und Frauen auf 300 Milligramm. Bei Kindern und Jugendlichen sind altersabhängig zwischen 170 und 300 Milligramm am Tag empfohlen.
Leider werden diese Mindest-Werte in vielen europäischen Ländern darunter auch Deutschland nicht immer eingehalten. Besonders erschreckend daran ist, das etwa ein Fünftel der Bevölkerung nur rund 30 Prozent der empfohlenen Magnesiummenge aufnimmt.
Chinesische Studie untersucht Magnesiumaufnahme von über einer Million Menschen aus 9 Ländern
Eine Metaanalyse von Wissenschaftlern der Zhejiang-Universität und der Zhengzhou-Universität, beide China, hat nun belegt, dass eine Mehraufnahme von Magnesium Schlaganfall-, Herzinsuffizienz– und Diabetes-Risiken senken kann. Daten von mehr als 1.000.000 Teilnehmer aus 40 Studien, die zwischen 1999 und 2016 in neun Ländern stattfanden, wurden in die Untersuchung mit einbezogen.
Von allen Personen lagen detaillierte 24-Stunden-Protokolle ihrer Nahrungsaufnahme vor, aus denen der Magnesiumanteil berechnet werden konnte. Dabei stellten die Forscher sehr große Unterschiede bei der Aufnahme von Magnesium fest. Am unteren Ende der Einnahme-Skala wurden Hinweise auf ein vermehrtes Auftreten verschiedener Erkrankungen festgestellt. Allerdings konnte die Beziehung zwischen den Magnesium-Defiziten und den erhöhten Gesundheitsrisiken nicht signifikant nachgewiesen werden.
Wer mehr Magnesium zu sich nimmt lebt gesünder
Anders sieht es in umgekehrter Richtung aus. Hier haben die Wissenschaftler Erkrankungshäufigkeiten je 100 Milligramm Magnesium-Zufuhr am Tag analysiert. Das Resultat war, dass pro 100 Milligramm Mehreinnahme täglich das Schlaganfallrisiko um sieben Prozent und das Diabetes-Risiko um 19 Prozent sank. Das Risiko für eine Herzinsuffizienz wurde sogar um 22 Prozent verringert. Das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankung generell sowie von Erkrankungen der Herzkranzgefäße wurde jedoch nicht signifikant beeinflusst.
Quelle: Xuexian, Fang, et al., Dietary magnesium intake and the risk of cardiovascular disease, type 2 diabetes, and all-cause mortality: a dose-response meta-analysis of prospective cohort studies, BMC Med. 2016; 14: 210, Epub published ahead of print.