Omega-3 Fettsäuren mit DHA (Docosahexaensäure) und EPA (Eicosapentaensäure) können als Begleitmaßnahme zur Statin-Therapie zusätzlich die Gesundheitsrisiken senken. Diese Omega-3 Fettsäuren aus Fischöl sollten deshalb zusätzlich zu Statinen eingenommen werden.
Statine sind Arzneistoffe die bei einem gestörten Fettstoffwechsel zur Senkung des Cholesterinspiegels verwendet werden. Wissenschaftler der Universität von West-Australien haben in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass eine begleitende Einnahme von Omega-3-Fettsäuren mit erheblichen Vorteilen für viele Patienten verbunden sein kann. Bei der Dosierung muss hier jedoch etwas höher gegriffen werden.
Familiäre Hypercholesterinämie mit Risiken für die Herzgesundheit verbunden
Konzentriert haben sich die Forscher dabei auf Fälle, bei denen erblich bedingte erhöhte Cholesterinwerte vorlagen. Diese sogenannte familiäre Hypercholesterinämie geht einher mit einer zunehmenden Versteifung der Arterien sowie einem erhöhten Blutdruck. In der Folge wird das Risiko koronarer Herzkrankheiten erheblich erhöht.
Studie mit Omega-3 Fettsäuren als Arzneimittel
Als Testpersonen standen den Wissenschaftlern 20 Erwachsene zur Verfügung, bei denen eine familiäre Hypercholesterinämie diagnostiziert wurde. Alle Patienten nahmen Statine ein. Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt. In der einen Gruppe fand zunächst keine zusätzliche Einnahme von Omega-3 statt. In der anderen bekamen die Testpersonen eine Tagesdosis von vier Gramm des Omega-3-Medikamentes Omacor. Es besteht zu 46 Prozent oder in der hier zugrunde liegenden Dosierung 1,84 Gramm aus EPA (Eicosapentaensäure) und zu 38 Prozent beziehungsweise 1,52 Gramm aus DHA (Docosahexaensäure).
Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren lagen als Omega-3-Säurenethylester 90 vor. Dabei handelt es sich um einen in Deutschland verschreibungspflichtigen Arzneistoff zur Senkung von Lipid-Werten. Die Einnahmedauer betrug acht Wochen. Danach wurde das Produkt abgesetzt und es folgte ebenfalls über acht Wochen eine Auswasch-Phase. Im Anschluss daran erhielten die Teilnehmer der ersten Gruppe für weitere acht Wochen das Omega-3-Präparat, während diesmal in der zweiten die Einnahme von Omega-3 Fettsäuren als Nahrungsergänzung ausblieb.
Elastischere Arterien, niedrigerer Blutdruck und besserer Triglyceridspiegel mit Omega-3
Die Auswertung der regelmäßig erfolgten Untersuchungen ergab, dass die Omega-3-Einnahme zu einer um neun Prozent verbesserten Elastizität der großen Arterien führte. Ebenso signifikant waren die Reduzierung des systolischen wie des diastolischen Blutdrucks um sechs Prozent für beide Werte sowie der acht-prozentige Rückgang von Apolipoprotein B, dem Proteinanteil im LDL-Cholesterin. Außerdem nahm der Triglyceridspiegel um ganze 20 Prozent ab. Kleinere Arterien zeigten allerdings nach der relativ kurzen Zeit noch keine verbesserte Elastizität.
Omega-3 bei Behandlung mit Statinen empfohlen
Diese Resultate zeigen, dass die Einnahme von Omega-3 eine wichtige Begleitmaßnahme für Patienten mit familiärer Hypercholesterinämie darstellt. Unabhängig von der Wirkung der Statine können so durch eine verbesserte Elastizität der großen Arterien, einen reduzierten Blutdruck sowie deutlich niedrigere Triglyceridwerte weitere Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen gesenkt werden.
Quelle: Chan, D. C., et al., Effect of omega-3 fatty acid supplementation on arterial elasticity in patients with familial hypercholesterolaemia on statin therapy, Nutr Metab Cardiovasc Dis. 2016 Aug 3., Epub published ahead of print.